Arbeit

Wenn wir unseren Bewohnern
die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen wollen, dann müssen wir uns auch vor Augen halten, daß Arbeit einen beachtlichen gesellschaftlichen Stellenwert hat. Ein wesentliches Teilziel des Förderbereichs besteht somit auch darin, unseren Bewohnern den Zugang zu produktiver Arbeit zu eröffnen.

Neben dem gesellschaftlichen Aspekt hat Arbeit eine große Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung. Zum einen hebt die Erfahrung: „ich kann etwas“ das Selbstwertgefühl, zum anderen ist sie für die Fremdwahrnehmung des behinderten Menschen wichtig; „der kann ja mehr als ich dachte.“ Beide Aspekte sind – verbunden mit dem Zuwachs an sozialer Kompetenz durch das heilpädagogisch vermittelte lebenspraktische Training – wesentliche Bestandteile unseres Bemühens, unsere Bewohner in das gesellschaftliche Leben zu integrieren.

Im Rahmen unseres Förderbereichs sollte jedoch primär nicht die wirtschaftlich verwertbare Arbeit oder Leistung der Maßstab sein, vielmehr soll sich der Bewohner im Arbeitsbereich selbst erfahren und lernen, daß er kreativ und auch produktiv sein kann. Wie nicht behinderte Menschen auch soll er ein Tätigkeitsfeld haben, das einen Teil seiner Lebenswelt ausmacht, in dem er Verantwortung tragen und Erfolgserlebnisse haben kann. Die Tätigkeiten sollen in besonderer Weise den Bewohnern dazu verhelfen, eine zunehmend aktive Rolle im Miteinander zu übernehmen.

In Anbetracht des Schweregrades der geistigen Behinderungen unserer Bewohner haben wir eine sorgfältige Diagnostik der vorhandenen Interessen, Neigungen und Fähigkeiten und eine gezielte Vorbereitung auf den Sonderarbeitsmarkt (Anschluß an eine WfbM) für notwendig gehalten. Die Risiken der Überforderung mit der Gefahr des Rückfalls in regressive Verhaltensmuster sollten bewußt klein gehalten werden

Im Fördergebäude mit seinen Räumen gehört jeder Bewohner (der unteren oder oberen Wohngruppe im Haupthaus) einer von drei Fördergruppen an, in der er an allen Wochentagen von konstanten Bezugstherapeuten betreut wird.

In den zurückliegenden Jahren haben etliche Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen der Förderung derartige Fortschritte gemacht, dass sie die Beschäftigung in einer Werkstatt für Behinderte nicht mehr überfordert. Sie bewohnen die Wohnstätte am „Meiereiberg 3“ , gehen von dort aus in die WfbM und werden in der Wohngruppe freizeitpädagogisch betreut.

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